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Alles ist erleuchtet


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Rezension von

Paul Niemeyer

Alles ist erleuchtet Das geschieht oft: ein Romandebüt wird umjubelt und beklatscht, große, allzu große Vergleiche zwischen dem Debütanten und Autoren einer Klasse um I. B. Singer, W. Allen, A. Kaurismäki, G. G. Marquez, J. Franzen, J. Eugenides werden gezogen. Selten besitzt der Erstling die Klasse dieser Klasse von Schriftstellern. Debütantenhype hin und her, Jonathan Safran Foer, Jahrgang 1977, hat sich mit seinem bis zur Besinnungslosigkeit überreichen „Alles ist erleuchtet“ dort oben, zwischen Singer und Eugenides festgefettet. Sein Roman gliedert sich in drei Teile, wovon zwei Teile Alex gehören. Alex ist der in ukrainischem Englisch sprechende Reisebegleiter des jungen Amerikaners Jonathan Safran Foer, der im dritten Teil die 150jährige Chronik des Reise- und Erinnerungsortes Trachimbrod vorlegt. Der Autor versteht, von wunderbar missglücktem Englisch Alex’ zu dokumentarischem Ernst Foers zu wechseln, ohne dass sich des einen Bemühungen mit des anderen Lasten vermischen; wie von selbst steigt der Leser von einer Sprachwelt in die nächste, ohne Foer verwirrt aus den Händen zu legen. Kurz: Foer reißt hin, mit phantastischer, verführerischer, unerhörter Gewalt, man wünscht sich, schneller zu lesen, und man wünscht, dass er nie aufhöre, dieser grelle, heftige, schräge, Funken schlagende Kosmos. Foer ist dieser Roman nicht zugeflogen, er hat viel und lange und vor allem sehr, sehr gut daran gearbeitet; doch hat er sich seine Leichtigkeit bewahrt, die Hintergründigkeit der Handlung gipfelt nicht in philosophischen Verstiegenheiten.

Das geschieht oft: ein Romandebüt wird umjubelt und beklatscht, große, allzu große Vergleiche zwischen dem Debütanten und Autoren einer Klasse um I. B. Singer, W. Allen, A. Kaurismäki, G. G. Marquez, J. Franzen, J. Eugenides werden gezogen. Selten besitzt der Erstling die Klasse dieser Klasse von Schriftstellern. Debütantenhype hin und her, Jonathan Safran Foer, Jahrgang 1977, hat sich mit seinem bis zur Besinnungslosigkeit überreichen „Alles ist erleuchtet“ dort oben, zwischen Singer und Eugenides festgefettet. Sein Roman gliedert sich in drei Teile, wovon zwei Teile Alex gehören. Alex ist der in ukrainischem Englisch sprechende Reisebegleiter des jungen Amerikaners Jonathan Safran Foer, der im dritten Teil die 150jährige Chronik des Reise- und Erinnerungsortes Trachimbrod vorlegt. Der Autor versteht, von wunderbar missglücktem Englisch Alex’ zu dokumentarischem Ernst Foers zu wechseln, ohne dass sich des einen Bemühungen mit des anderen Lasten vermischen; wie von selbst steigt der Leser von einer Sprachwelt in die nächste, ohne Foer verwirrt aus den Händen zu legen. Kurz: Foer reißt hin, mit phantastischer, verführerischer, unerhörter Gewalt, man wünscht sich, schneller zu lesen, und man wünscht, dass er nie aufhöre, dieser grelle, heftige, schräge, Funken schlagende Kosmos. Foer ist dieser Roman nicht zugeflogen, er hat viel und lange und vor allem sehr, sehr gut daran gearbeitet; doch hat er sich seine Leichtigkeit bewahrt, die Hintergründigkeit der Handlung gipfelt nicht in philosophischen Verstiegenheiten.

geschrieben am 29.10.2003 | 222 Wörter | 1316 Zeichen

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