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UML@Work


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

UML@Work Die UML2 ist der de facto Standard für den objektorientierten Entwurf komplexer (Software-)Systeme. Dabei verzeichnet die UML eine lange Vorgeschichte, die bis zu den Anfängen der 90er Jahre zurückgehen. Seiner Zeit grassierte ein unüberschaubares Wirrwarr an grafischen Modellierungsnotationen. Zu jedem Vorgehensmodell lieferten die Verantwortlichen gleich eine eigene Modell- respektive Notationsform, bis sich die OMG der Sache annahm und die UML verabschiedete. In der Praxis offenbarten sich zunehmend sperrige und umständliche, sowie inkompatible Konstrukte, so dass vor bereits einigen Jahren die UML2 aus der Taufe erhoben wurde, deren Fokus auf Kompatibilität zu anderen Standards der OMG lag. Mit UML2 liegt eine vielseitige und stabile, leider auch höchst komplexe und verzahnte Version vor. Das zu diskutierende Buch „UML@Work“ ist denkbar einfach, jedoch höchst funktional strukturiert. Neben einer konzisen Einführung werden Pro's und Con's der ambitionierten Sprache abgewogen. In diesem Zuge wird UML 1 hinsichtlich grober Änderungen gegen UML2 abgegrenzt. Anschließend verfahren die Autoren wie in der UML2-Spezifikation. Zunächst werden in aller Ausführlichkeit die Strukturmodelle der UML diskutiert, die die Grundlage für die Verhaltensmodellierung darstellen (Verhalten impliziert in der UML immer Struktur). Diese beiden Abschnitte machen zusammen einen Großteil des Inhalts aus. Nach den Modellbeschreibungen erörtern die Autoren, wie die Sprache UML2 konstruiert wurde, welche Abhängigkeiten sie respektieren muss, etc. Als letzter inhaltlicher Teil wird die modellgetriebene Softwareentwicklung auf Basis der UML beleuchtet. Ein hilfreicher Annex schließt das Buch ab. Lektüre zur UML gibt es wie Sand am Meer, die Kunst bei Büchern solcher Art ist es zum einen praxisnah zu bleiben und zum anderen die UML ausreichend filigran zu erörtern. Nüchtern betrachtet divergieren diese beiden Ziele orthogonal, was mit dem ewigen Graben zwischen Theorie und Praxis zusammenhängt. „UML@Work“ widmet sich eher den theoretischen Aspekten der Sprache, weswegen meines Erachtens der Titel ein wenig irreführend aufgenommen werden kann. „@Work“ suggeriert dem interessierten Leser „unmittelbaren Praxiseinsatz“, was das vorliegende Buch allerdings nicht bietet. Beruhigend an dieser Tatsache ist, dass es das auch gar nicht will. „UML detailliert“ wäre ein passenderer Titel gewesen, denn genau das repräsentiert das Buch: eine detaillierte, umfassende Diskussion über die Modelle der UML2-Spezifikation. Die Autoren bearbeiten die Thematik mit einer sehr wissenschaftlichen Herangehensweise und Schreibe, so dass sich einige Absätze sicherlich etwas anspruchsvoller anmuten, als dies in anderen Bücher der Fall ist. Allerdings stellt die gesamte UML2 einen gewissen Anspruch an den geneigten Interessenten, warum sollte ein Buch versuchen die Komplexität dessen was zu beherrschen ist, auf ein geringeres Niveau herunterzubrechen? Statt dessen erörtern die Autoren didaktisch gekonnt die Eigenschaften und Schwierigkeiten des so eben diskutierten Teilaspekts. Positiv gefiel vor allem, dass die frei zugängliche UML2-Spezifikation nicht lieblos übersetzt wurde. Nein, die Autoren arbeiten auf Basis der Spezifikation und erklären deren Konzepte mit eigenen, manchmal nicht trivialen Worten. Daher richtet sich das Buch meines Erachtens ganz klar an mittlere bis fortgeschrittene UMLer. Ich selbst habe das Buch, irrtümlich vom Titel auf die falsche Fährte gebracht, zu Beginn meiner Arbeit mit der UML zu Rate gezogen. Der Erfolg und vor allem das Gesamtverständnis dessen, was die UML ausmacht, blieben aus. Ich griff zu einem trivial-wissenschaftlicheren Buch, das deutlich mehr auf die Praxis ausgerichtet war. Aber hier liegt der Hund begraben: Ab einem bestimmten Kenntnisstand hilft einem ein allzu praxisorientiertes Buch nicht mehr weiter. Ich griff erneut zu „UML@Work“ und weiß die Arbeit der vier Autoren seither sehr zu schätzen. Die Lektüre stellt die perfekte Ergänzung zur Spezifikation dar, die teilweise auf sehr formellem Englisch verfasst ist. Das deutsch/österreichische Autorenteam bündelt alle Informationen zu einem diskutierte Konzept an Ort und Stelle – was leider in der Spezifikationen nicht immer der Fall ist. Die Abbildungen und das fiktive Kalenderbeispielprojekt sind zweckangemessen und leicht verständlich. Die Schreibe der Autoren ist, wie gesagt, für den anspruchsvollen Rezipienten und nicht als Nachttischlektüre gedacht. Die Autoren erwarten, dass ihren Ausführungen die volle Konzentration entgegen gebracht wird. Und das zu Recht, denn ihr Fachwissen rund um diesen OMG-Standard ist nicht von der Hand zu weisen. Ab und an verirrt sich eine sympathische österreichische Terminologie in die Seiten, die weniger befremdlich als erheiternd wirken. Fazit: „UML@Work“ beinhaltet alle wichtigen theoretischen Grundlagen für ein (Selbst-)Studium der UML bei vorhandenem Grundwissen. Zudem eignet sich das Buch hervorragend als muttersprachliche Ergänzung zum englischen Standard. Da das Buch ausgesprochen umfassen erscheint, kann es zudem als Nachschlage- sowie Vorbereitungswerk für die UML-Zertifizierung betrachtet werden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei einem Buch selten so vorteilhaft gewesen. Meines Erachtens handelt es sich bei dem vorliegenden Buch derzeitig, um das fundierteste und hilfreichste Buch auf dem deutschensprachigen Büchermarkt – ein Standardwerk! Jeder der intensiv mit der UML arbeitet, sollte diese Lektüre sein Eigen nennen.

Die UML2 ist der de facto Standard für den objektorientierten Entwurf komplexer (Software-)Systeme. Dabei verzeichnet die UML eine lange Vorgeschichte, die bis zu den Anfängen der 90er Jahre zurückgehen. Seiner Zeit grassierte ein unüberschaubares Wirrwarr an grafischen Modellierungsnotationen. Zu jedem Vorgehensmodell lieferten die Verantwortlichen gleich eine eigene Modell- respektive Notationsform, bis sich die OMG der Sache annahm und die UML verabschiedete. In der Praxis offenbarten sich zunehmend sperrige und umständliche, sowie inkompatible Konstrukte, so dass vor bereits einigen Jahren die UML2 aus der Taufe erhoben wurde, deren Fokus auf Kompatibilität zu anderen Standards der OMG lag. Mit UML2 liegt eine vielseitige und stabile, leider auch höchst komplexe und verzahnte Version vor.

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Das zu diskutierende Buch „UML@Work“ ist denkbar einfach, jedoch höchst funktional strukturiert. Neben einer konzisen Einführung werden Pro's und Con's der ambitionierten Sprache abgewogen. In diesem Zuge wird UML 1 hinsichtlich grober Änderungen gegen UML2 abgegrenzt. Anschließend verfahren die Autoren wie in der UML2-Spezifikation. Zunächst werden in aller Ausführlichkeit die Strukturmodelle der UML diskutiert, die die Grundlage für die Verhaltensmodellierung darstellen (Verhalten impliziert in der UML immer Struktur). Diese beiden Abschnitte machen zusammen einen Großteil des Inhalts aus. Nach den Modellbeschreibungen erörtern die Autoren, wie die Sprache UML2 konstruiert wurde, welche Abhängigkeiten sie respektieren muss, etc. Als letzter inhaltlicher Teil wird die modellgetriebene Softwareentwicklung auf Basis der UML beleuchtet. Ein hilfreicher Annex schließt das Buch ab.

Lektüre zur UML gibt es wie Sand am Meer, die Kunst bei Büchern solcher Art ist es zum einen praxisnah zu bleiben und zum anderen die UML ausreichend filigran zu erörtern. Nüchtern betrachtet divergieren diese beiden Ziele orthogonal, was mit dem ewigen Graben zwischen Theorie und Praxis zusammenhängt. „UML@Work“ widmet sich eher den theoretischen Aspekten der Sprache, weswegen meines Erachtens der Titel ein wenig irreführend aufgenommen werden kann. „@Work“ suggeriert dem interessierten Leser „unmittelbaren Praxiseinsatz“, was das vorliegende Buch allerdings nicht bietet. Beruhigend an dieser Tatsache ist, dass es das auch gar nicht will. „UML detailliert“ wäre ein passenderer Titel gewesen, denn genau das repräsentiert das Buch: eine detaillierte, umfassende Diskussion über die Modelle der UML2-Spezifikation.

Die Autoren bearbeiten die Thematik mit einer sehr wissenschaftlichen Herangehensweise und Schreibe, so dass sich einige Absätze sicherlich etwas anspruchsvoller anmuten, als dies in anderen Bücher der Fall ist. Allerdings stellt die gesamte UML2 einen gewissen Anspruch an den geneigten Interessenten, warum sollte ein Buch versuchen die Komplexität dessen was zu beherrschen ist, auf ein geringeres Niveau herunterzubrechen? Statt dessen erörtern die Autoren didaktisch gekonnt die Eigenschaften und Schwierigkeiten des so eben diskutierten Teilaspekts.

Positiv gefiel vor allem, dass die frei zugängliche UML2-Spezifikation nicht lieblos übersetzt wurde. Nein, die Autoren arbeiten auf Basis der Spezifikation und erklären deren Konzepte mit eigenen, manchmal nicht trivialen Worten. Daher richtet sich das Buch meines Erachtens ganz klar an mittlere bis fortgeschrittene UMLer. Ich selbst habe das Buch, irrtümlich vom Titel auf die falsche Fährte gebracht, zu Beginn meiner Arbeit mit der UML zu Rate gezogen. Der Erfolg und vor allem das Gesamtverständnis dessen, was die UML ausmacht, blieben aus. Ich griff zu einem trivial-wissenschaftlicheren Buch, das deutlich mehr auf die Praxis ausgerichtet war. Aber hier liegt der Hund begraben: Ab einem bestimmten Kenntnisstand hilft einem ein allzu praxisorientiertes Buch nicht mehr weiter. Ich griff erneut zu „UML@Work“ und weiß die Arbeit der vier Autoren seither sehr zu schätzen. Die Lektüre stellt die perfekte Ergänzung zur Spezifikation dar, die teilweise auf sehr formellem Englisch verfasst ist. Das deutsch/österreichische Autorenteam bündelt alle Informationen zu einem diskutierte Konzept an Ort und Stelle – was leider in der Spezifikationen nicht immer der Fall ist.

Die Abbildungen und das fiktive Kalenderbeispielprojekt sind zweckangemessen und leicht verständlich. Die Schreibe der Autoren ist, wie gesagt, für den anspruchsvollen Rezipienten und nicht als Nachttischlektüre gedacht. Die Autoren erwarten, dass ihren Ausführungen die volle Konzentration entgegen gebracht wird. Und das zu Recht, denn ihr Fachwissen rund um diesen OMG-Standard ist nicht von der Hand zu weisen. Ab und an verirrt sich eine sympathische österreichische Terminologie in die Seiten, die weniger befremdlich als erheiternd wirken.

Fazit: „UML@Work“ beinhaltet alle wichtigen theoretischen Grundlagen für ein (Selbst-)Studium der UML bei vorhandenem Grundwissen. Zudem eignet sich das Buch hervorragend als muttersprachliche Ergänzung zum englischen Standard. Da das Buch ausgesprochen umfassen erscheint, kann es zudem als Nachschlage- sowie Vorbereitungswerk für die UML-Zertifizierung betrachtet werden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei einem Buch selten so vorteilhaft gewesen. Meines Erachtens handelt es sich bei dem vorliegenden Buch derzeitig, um das fundierteste und hilfreichste Buch auf dem deutschensprachigen Büchermarkt – ein Standardwerk! Jeder der intensiv mit der UML arbeitet, sollte diese Lektüre sein Eigen nennen.

geschrieben am 24.07.2009 | 756 Wörter | 4752 Zeichen

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