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Moon Knight, Bd. 2: Moon Knight: Bd. 2 (2. Serie): Inkarnationen


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Rezension von

Frank Drehmel

Moon Knight: Bd. 2 (2. Serie): Inkarnationen Wandelte Moon Knight als Avatar des ägyptischen Rache- bzw. Mond-Gottes Khonshu stets am Rande des Wahnsinns, manifestierten sich in ihm schon in der Vergangenheit ein ums andere Mal psychopathische, soziopathische, oft selbstzerstörerische Tendenzen, so scheint sein Verstand nun endgültig zerschmettert; zerschmettert in die Fragmente unterschiedlicher Persönlichkeiten, den reichen Filmproduzenten Steven Grant, den Taxifahrer Jake Lockley und Marc Spector, den Raumfahrer, der in einer unbestimmten Zukunft ein letztes Gefecht gegen außerirdische Invasoren führen muss. Hilflos taumelt der Held zwischen den Realitäten seiner Inkarnationen hin und her, ist mehr Zuschauer, denn Protagonist; die abrupten Zeit- und Ortswechsel zehren an den kläglichen Resten seines sterbenden Verstandes, zumal sich die Wirklichkeiten zeitweise zu überlagern scheinen. Doch vor der endgültigen Auflösung steht einer kleiner Funke dessen, was einst Marc Spector gewesen ist. Und dieses Etwas nimmt den Kampf gegen den Wahnsinn auf, auch wenn es heißen sollte, seinen Gott töten zu müssen. Dass der Kanadier Jeff Lemire trotz seiner vergleichsweise jungen Karriere zu den begnadetsten Autoren der Neuen Welt gehört, hat er mit zahlreichen ambitionierten Serien wie beispielsweise Sweet Tooth (deutsch. bei Panini) unter Beweis gestellt. Frische, originelle, unbeschwert wirkende Konzepte, Storys ganz nahe an den jeweiligen Charakteren sowie oftmals ein humoriger Unterton zeichnen seine Werke aus. In Moon Knight jedoch schießt Lemire deutlich über das Ziel hinaus: die Verschachtelung, das Ineinanderfügen und ineinander Übergehen der unterschiedlichen Realitäten bzw. Inkarnationen beginnt spätestens nach dem vierten oder fünften Perspektivwechsel gehörig an des Lesers Nerven zu zerren. Der ganze erzählerische Aufwand dient lediglich als Illustration des Wahnsinns des Hauptprotagonisten, ohne dass sich die Figur signifikant entwickelt. Gekrönt wird diese selbstverliebt wirkende Erzählweise durch einen harten Cut im Plot, die überraschende Genesung des Helden, die das bis dahin Geschehene umso überflüssiger erscheinen lässt. So langatmig die Geschichte, so gelungen das Artwork. Die einzelnen Realitäten unterscheiden sich stilistisch deutlich: während das „Jake Lockley“-Setting visuell einem „Crime Noir“-Ansatz folgt, kommt das „Steven Grant“-Szenario kühl, elegant-mondän, distanziert daher. Die Raumschlachten Mark Spectors hingegen weisen einen anachronistisch trashigen Duktus auf. Eine klassische Moon Knight-Story Moenchs/Sienkiewicz bildet nicht nur den Abschluss dieses Tradepaperbacks, sondern verdeutlicht den erzählerisch wie künstlerischen Quantensprung zwischen damals und heute. Fazit: Die deutlichen Längen und Redundanzen innerhalb der Geschichte werden durch das abwechslungsreiche Artwork nicht kompensiert. Nur für Moon Knight-Fans bedingt empfehlenswert.

Wandelte Moon Knight als Avatar des ägyptischen Rache- bzw. Mond-Gottes Khonshu stets am Rande des Wahnsinns, manifestierten sich in ihm schon in der Vergangenheit ein ums andere Mal psychopathische, soziopathische, oft selbstzerstörerische Tendenzen, so scheint sein Verstand nun endgültig zerschmettert; zerschmettert in die Fragmente unterschiedlicher Persönlichkeiten, den reichen Filmproduzenten Steven Grant, den Taxifahrer Jake Lockley und Marc Spector, den Raumfahrer, der in einer unbestimmten Zukunft ein letztes Gefecht gegen außerirdische Invasoren führen muss.

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Hilflos taumelt der Held zwischen den Realitäten seiner Inkarnationen hin und her, ist mehr Zuschauer, denn Protagonist; die abrupten Zeit- und Ortswechsel zehren an den kläglichen Resten seines sterbenden Verstandes, zumal sich die Wirklichkeiten zeitweise zu überlagern scheinen.

Doch vor der endgültigen Auflösung steht einer kleiner Funke dessen, was einst Marc Spector gewesen ist. Und dieses Etwas nimmt den Kampf gegen den Wahnsinn auf, auch wenn es heißen sollte, seinen Gott töten zu müssen.

Dass der Kanadier Jeff Lemire trotz seiner vergleichsweise jungen Karriere zu den begnadetsten Autoren der Neuen Welt gehört, hat er mit zahlreichen ambitionierten Serien wie beispielsweise Sweet Tooth (deutsch. bei Panini) unter Beweis gestellt. Frische, originelle, unbeschwert wirkende Konzepte, Storys ganz nahe an den jeweiligen Charakteren sowie oftmals ein humoriger Unterton zeichnen seine Werke aus. In Moon Knight jedoch schießt Lemire deutlich über das Ziel hinaus: die Verschachtelung, das Ineinanderfügen und ineinander Übergehen der unterschiedlichen Realitäten bzw. Inkarnationen beginnt spätestens nach dem vierten oder fünften Perspektivwechsel gehörig an des Lesers Nerven zu zerren. Der ganze erzählerische Aufwand dient lediglich als Illustration des Wahnsinns des Hauptprotagonisten, ohne dass sich die Figur signifikant entwickelt. Gekrönt wird diese selbstverliebt wirkende Erzählweise durch einen harten Cut im Plot, die überraschende Genesung des Helden, die das bis dahin Geschehene umso überflüssiger erscheinen lässt.

So langatmig die Geschichte, so gelungen das Artwork. Die einzelnen Realitäten unterscheiden sich stilistisch deutlich: während das „Jake Lockley“-Setting visuell einem „Crime Noir“-Ansatz folgt, kommt das „Steven Grant“-Szenario kühl, elegant-mondän, distanziert daher. Die Raumschlachten Mark Spectors hingegen weisen einen anachronistisch trashigen Duktus auf.

Eine klassische Moon Knight-Story Moenchs/Sienkiewicz bildet nicht nur den Abschluss dieses Tradepaperbacks, sondern verdeutlicht den erzählerisch wie künstlerischen Quantensprung zwischen damals und heute.

Fazit: Die deutlichen Längen und Redundanzen innerhalb der Geschichte werden durch das abwechslungsreiche Artwork nicht kompensiert. Nur für Moon Knight-Fans bedingt empfehlenswert.

geschrieben am 06.11.2017 | 373 Wörter | 2501 Zeichen

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