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American Vampire, Band 1


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Rezension von

Frank Drehmel

American Vampire, Band 1 Die Roaring Twenties! In Los Angeles versuchen die junge Pearl Jones und ihre Freundin, sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser zu halten, während sie von der mondänen Welt der Reichen und Schönen träumen. Als sie eine Party-Einladung des Filmproduzenten B.D.Bloch erhalten, scheinen diese Träume Realität zu werden. Entgegen der nachdrücklichen Warnung ihres seltsamen Nachbarn Skinner Sweet begibt sich die Frau in die Höhle des Party-Löwen und steht dort urplötzlich einer Gesellschaft aus Vampiren gegenüber, der sie als Party-Snack dienen soll. Im Gegensatz zu ihrer Freundin, die von den Blutsaugern getötet wird, überlebt Pearl schwerverletzt die monströse Party und kriecht schließlich aus einem Grab in der Wüste, in welchem die Vampire sie verscharrten. Dem Tode geweiht und nahe erreicht sie schließlich dank der Unterstützung hilfsbereiter Mitmenschen ein Hospital. Hier kommt erneut Skinner Sweet ins Spiel, der ebenfalls ein Vampir ist – der erste auf amerikanischem Boden geborene – und der aus unerfindlichen Gründen Pearl so sehr wertschätzt, dass er ihr auf ihrem Totenbett das ewige Leben schenkt, um sie dann jedoch nach ihrer Transformation ganz unsentimental mit ihren Fragen zurückzulassen. Daher müssen Pearl und die, die sie verraten haben, auf die harte Tour erfahren, was es heißt, ein amerikanischer Vampir zu sein. Auch Skinner musste diese Lektion einst lernen, als der Räuber nach einem verkorksten Zugüberfall von einem vermeintlich leichten Opfer in einen Untoten verwandelt und verscharrt wurde. Dem Aufbau der Geschichte entsprechend hinterlässt diese Tradepaperback einen ambivalenten Eindruck. Die Handlung ist in zwei mehr oder wenig unabhängige Bögen gesplittet, von denen der eine im Jahre 1925 beginnt und sich zentral um die junge Pearl rankt, wohingegen der zweite in das Jahr 1880 zurückreicht und den Werdegang Skinner Sweets erzählt. Während die Teilstory, die im glamourösen Ambiente des Los Angels der 20'er angesiedelt ist, kraftvoll, gradlinig, dynamisch, action- und abwechslungsreich daherkommt, wirkt der 1880'er-Handlungsbogen nicht nur komplizierter, dröger und langatmiger, sondern regelrecht substanzlos. Ein Anspruch an "American Vampire", den King in seinem Vorwort formuliert, lautet, den Blutsaugern ihre Gefährlichkeit zurückgeben zu wollen. Dass die beiden Autoren daran scheitern müssen, liegt in der Natur der Sache, denn jenseits des Emopussy-Gothic-Vampir-Teeny-Möchtegernhorrors hatten Vampire nie ihre Monstrosität verloren - Freunde der "World of Darkness" werden wissen, was ich meine. Aber immerhin ist es Snyder und King gelungen, mit Pearl und Skinner zwei starke, charismatische Figuren mit viel Coolness- und Entwicklungspotenzial zu erschaffen, auch wenn der Ansatz, die Besonderheiten ihrer Art ausschließlich damit zu erklären, dass sie auf amerikanischem Boden gezeugt wurden, wenig schlüssig und überzeugend ist, nicht zuletzt, weil neben der Vordergründigkeit ein böswilliger Zeitgenosse darin einen gewissen amerikanischer Kultur-Chauvinismus zu erkennen vermag. Das Artwork Rafael Albuquerques trägt erstens mit seinem kraftvollen, leicht eckigen und skizzenhaften Duktus zum positiven Gesamt-Eindruck des Pearl-Arcs bei und verhindert zweitens, dass Skinners Story-Arc in Langeweile untergeht. Insbesondere der amerikanische Vampir ist mit seinen markanten blauen Augen und den langen blonden Haaren zumindest visuell im wahrsten Sinne des Wortes ein Sunnyboy. Bedauerlich ist lediglich, dass der Zeichner in der Perspektiv-/Einstellungswahl grundsätzlich sehr nahe bei den Figuren bleibt und dadurch insgesamt wenig spezifisches Orts-/Lokalkolorit durch die Zeichnungen transportiert wird. In redaktioneller Hinsicht wird das Tradepaperback neben Kings Vorwort durch ein Nachwort Snyders, des eigentlich Schöpfers der Serie, eine Cover-Galerie sowie drei Manuskript-Seiten plus der dazugehörigen Zeichnungen komplettiert. Fazit: Ein unterm Strich unterhaltsames Tradepaperback, das den Vampir zwar nicht neu erfindet, das aber mit einem ausdrucksstarken Artwork, markanten, coolen Charakteren und zumindest im Pearl-Story-Arc mit einer energiegeladenen Geschichte aufwartet.

Die Roaring Twenties! In Los Angeles versuchen die junge Pearl Jones und ihre Freundin, sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser zu halten, während sie von der mondänen Welt der Reichen und Schönen träumen. Als sie eine Party-Einladung des Filmproduzenten B.D.Bloch erhalten, scheinen diese Träume Realität zu werden. Entgegen der nachdrücklichen Warnung ihres seltsamen Nachbarn Skinner Sweet begibt sich die Frau in die Höhle des Party-Löwen und steht dort urplötzlich einer Gesellschaft aus Vampiren gegenüber, der sie als Party-Snack dienen soll. Im Gegensatz zu ihrer Freundin, die von den Blutsaugern getötet wird, überlebt Pearl schwerverletzt die monströse Party und kriecht schließlich aus einem Grab in der Wüste, in welchem die Vampire sie verscharrten.

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Buchtitel
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Dem Tode geweiht und nahe erreicht sie schließlich dank der Unterstützung hilfsbereiter Mitmenschen ein Hospital.

Hier kommt erneut Skinner Sweet ins Spiel, der ebenfalls ein Vampir ist – der erste auf amerikanischem Boden geborene – und der aus unerfindlichen Gründen Pearl so sehr wertschätzt, dass er ihr auf ihrem Totenbett das ewige Leben schenkt, um sie dann jedoch nach ihrer Transformation ganz unsentimental mit ihren Fragen zurückzulassen. Daher müssen Pearl und die, die sie verraten haben, auf die harte Tour erfahren, was es heißt, ein amerikanischer Vampir zu sein. Auch Skinner musste diese Lektion einst lernen, als der Räuber nach einem verkorksten Zugüberfall von einem vermeintlich leichten Opfer in einen Untoten verwandelt und verscharrt wurde.

Dem Aufbau der Geschichte entsprechend hinterlässt diese Tradepaperback einen ambivalenten Eindruck. Die Handlung ist in zwei mehr oder wenig unabhängige Bögen gesplittet, von denen der eine im Jahre 1925 beginnt und sich zentral um die junge Pearl rankt, wohingegen der zweite in das Jahr 1880 zurückreicht und den Werdegang Skinner Sweets erzählt.

Während die Teilstory, die im glamourösen Ambiente des Los Angels der 20'er angesiedelt ist, kraftvoll, gradlinig, dynamisch, action- und abwechslungsreich daherkommt, wirkt der 1880'er-Handlungsbogen nicht nur komplizierter, dröger und langatmiger, sondern regelrecht substanzlos.

Ein Anspruch an "American Vampire", den King in seinem Vorwort formuliert, lautet, den Blutsaugern ihre Gefährlichkeit zurückgeben zu wollen. Dass die beiden Autoren daran scheitern müssen, liegt in der Natur der Sache, denn jenseits des Emopussy-Gothic-Vampir-Teeny-Möchtegernhorrors hatten Vampire nie ihre Monstrosität verloren - Freunde der "World of Darkness" werden wissen, was ich meine. Aber immerhin ist es Snyder und King gelungen, mit Pearl und Skinner zwei starke, charismatische Figuren mit viel Coolness- und Entwicklungspotenzial zu erschaffen, auch wenn der Ansatz, die Besonderheiten ihrer Art ausschließlich damit zu erklären, dass sie auf amerikanischem Boden gezeugt wurden, wenig schlüssig und überzeugend ist, nicht zuletzt, weil neben der Vordergründigkeit ein böswilliger Zeitgenosse darin einen gewissen amerikanischer Kultur-Chauvinismus zu erkennen vermag.

Das Artwork Rafael Albuquerques trägt erstens mit seinem kraftvollen, leicht eckigen und skizzenhaften Duktus zum positiven Gesamt-Eindruck des Pearl-Arcs bei und verhindert zweitens, dass Skinners Story-Arc in Langeweile untergeht. Insbesondere der amerikanische Vampir ist mit seinen markanten blauen Augen und den langen blonden Haaren zumindest visuell im wahrsten Sinne des Wortes ein Sunnyboy.

Bedauerlich ist lediglich, dass der Zeichner in der Perspektiv-/Einstellungswahl grundsätzlich sehr nahe bei den Figuren bleibt und dadurch insgesamt wenig spezifisches Orts-/Lokalkolorit durch die Zeichnungen transportiert wird.

In redaktioneller Hinsicht wird das Tradepaperback neben Kings Vorwort durch ein Nachwort Snyders, des eigentlich Schöpfers der Serie, eine Cover-Galerie sowie drei Manuskript-Seiten plus der dazugehörigen Zeichnungen komplettiert.

Fazit: Ein unterm Strich unterhaltsames Tradepaperback, das den Vampir zwar nicht neu erfindet, das aber mit einem ausdrucksstarken Artwork, markanten, coolen Charakteren und zumindest im Pearl-Story-Arc mit einer energiegeladenen Geschichte aufwartet.

geschrieben am 14.05.2011 | 568 Wörter | 3597 Zeichen

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