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Talon: Megaband 1: Der Geheimbund von Gotham


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Rezension von

Frank Drehmel

Talon: Megaband 1: Der Geheimbund von Gotham Mit Scott Snyders und Greg Capulos „The New 52“-Relaunch von Batman im Jahre 2011 tauchte wie Kai aus der Kiste eine Organisation in Gothams Agenda auf, die die Geschicke der Stadt seit Jahrhunderten im Geheimen beeinflusst hat: der Rat der Eulen (The Court of Owls). Die nachfolgende Hefte nicht nur der Batman-Serie selbst, sondern auch einiger Geschwister-Reihen waren geprägt von dem mörderischen Kampf des Dunklen Ritters und seiner Verbündeten, der schlussendlich in der augenscheinlichen Zerschlagung des Rates mündete. Als Gegenspieler der Helden in dieser Auseinandersetzung fungierten auf der Seite der Eulen die sogenannten Talons, grausame Assassinen, deren übermenschliche Selbstheilungskräfte und Kampffertigkeiten sie nahezu unbezwingbar machten. Der vorliegende Megaband enthält die komplette 18-teilige „Talon“-Serie (2012), deren Hauptprotagonist Clavin Rose ist, einer der wenigen Talons, die sich vom Rat der Eulen losgesagt haben. Schon als Jugendlicher wurde Calvin vom Rat rekrutiert, da ihn seine Entfesselungskünste, die er im „Haly Circus“ als 13-Jähriger einem staunenden Publikum präsentierte, zu einem noch tödlicheren Assassinen machen würden. Nach einer harten Ausbildung, die mit der Ermordung seines Trainers abgeschlossen ist, soll er im Auftrag der Eulen ein Kind auslöschen. Der Gedanke, dass unschuldiges Blut an seinen Händen klebt, ist jedoch so unerträglich, dass der Talon Kind und Mutter rettet, um dann aus Gotham zu fliehen. Nun – nach sieben Jahren des Exils – kehrt Calvin Rose in die Stadt zurück, um dem Rat und seinen Killern, die er entgegen der Medienberichte nicht für besiegt hält, den Kampf anzusagen. Und in der Tat wird der ehemalige Talon schon von Assassinen erwartet und besiegt. Bevor er jedoch getötet werden kann, rettet ihn ein alter Mann, der sich später als Sebastian Clark vorstellt, der über technisches Know How und große finanzielle Mittel verfügt und der Calvin seine Hilfe im Kampf gegen die Eulen geradezu aufdrängt. Obgleich Rose misstrauisch ist und bleibt, willigt er ein, gleichsam unter Führung Carters den Orden und seine Anhänger zu jagen. Doch der Rat hat nicht nur ein wahres Monster auf seiner Seite, auch kommt Calvin mit seinem Feldzug Batman in die Quere, der Kollateralschäden für unausweichlich und nicht hinnehmbar hält. Zudem stellt sich heraus, dass Carter falsch spielt, und schließlich wäre da noch Bane, der schon einst Batman das Rückgrat zertrümmerte und der nun Clavin buchstäblich das Genick bricht. Doch für einen Talon bedeutet der Tod nicht zwangsläufig das Ende. Auch wenn Scott Snyder mit der Serie „American Vampire“ und dem „Swamp Thing“-Relaunch seine Fähigkeiten als Autor unter Beweis gestellt hat, war und ist für mich der „Rat der Eulen“ eine insgesamt äußerst schwache, aus erzählerischer Not geborene Idee, die das Batman-Setting nicht nötig hatte und hat – wie der fast parallel erscheinende Sammelband „Stadt der Sünde“ mehr als eindrucksvoll belegt. Auf dementsprechend wenig Enthusiasmus stieß bei mir damit der vorliegende Megaband, der – so die Vermutung - letztlich die Ideenlosigkeit mit anderen Mitteln fortschreiben würde. Und in der Tat bieten die rund 400 Seiten nichts Außergewöhnliches oder auch nur Erwähnenswertes. Die Figur des Clavin Rose bleibt genauso blass und vordergründig wie seine geheimnisvollen Gegenspieler – Ausnahme ist hier der soziopathische Butcher, der unter höflichen Worten seinen Opfern alles bricht, was es zu brechen gibt, und der visuell deutlich an Marvels Venom erinnert -; die Handlung selbst ist nicht nur plakativ an Action ausgerichtet sondern selbst im Detail vorhersehbar, weil Carter der Verrat quasi vom ersten Auftritt an ins Gesicht gezeichnet steht und der Tod des Hauptprotagonisten zwar im ersten Moment überrascht, aber nach einer Sekunde der Reflexion klar ist, das hier nichts Endgültiges festgeschrieben worden sein kann. Visuell bzw. in künstlerischer Hinsicht ist das Artwork zwar grim'n'gritty und vergleichsweise detailliert, aber wie eine schlechte Telenovela viel zu nahe bei den Figuren, um zu fesseln oder Atmosphäre und Emotionen zu generieren; es fehlt schlichtweg an Raum und Kontext, vor und in dem die Gesichter grimassieren und Oberkörper posieren. (Auch hier zeigt „Stadt der Sünde“ wie es anders und besser geht). Fazit: Künstlerisch wie erzählerisch allenfalls ideenarmes Mittelmaß. Blasse Figuren in einer vorhersehbaren Geschichte machen diesen Sammelband zu einer verzichtbaren Angelegenheit.

Mit Scott Snyders und Greg Capulos „The New 52“-Relaunch von Batman im Jahre 2011 tauchte wie Kai aus der Kiste eine Organisation in Gothams Agenda auf, die die Geschicke der Stadt seit Jahrhunderten im Geheimen beeinflusst hat: der Rat der Eulen (The Court of Owls). Die nachfolgende Hefte nicht nur der Batman-Serie selbst, sondern auch einiger Geschwister-Reihen waren geprägt von dem mörderischen Kampf des Dunklen Ritters und seiner Verbündeten, der schlussendlich in der augenscheinlichen Zerschlagung des Rates mündete. Als Gegenspieler der Helden in dieser Auseinandersetzung fungierten auf der Seite der Eulen die sogenannten Talons, grausame Assassinen, deren übermenschliche Selbstheilungskräfte und Kampffertigkeiten sie nahezu unbezwingbar machten. Der vorliegende Megaband enthält die komplette 18-teilige „Talon“-Serie (2012), deren Hauptprotagonist Clavin Rose ist, einer der wenigen Talons, die sich vom Rat der Eulen losgesagt haben.

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Schon als Jugendlicher wurde Calvin vom Rat rekrutiert, da ihn seine Entfesselungskünste, die er im „Haly Circus“ als 13-Jähriger einem staunenden Publikum präsentierte, zu einem noch tödlicheren Assassinen machen würden. Nach einer harten Ausbildung, die mit der Ermordung seines Trainers abgeschlossen ist, soll er im Auftrag der Eulen ein Kind auslöschen. Der Gedanke, dass unschuldiges Blut an seinen Händen klebt, ist jedoch so unerträglich, dass der Talon Kind und Mutter rettet, um dann aus Gotham zu fliehen.

Nun – nach sieben Jahren des Exils – kehrt Calvin Rose in die Stadt zurück, um dem Rat und seinen Killern, die er entgegen der Medienberichte nicht für besiegt hält, den Kampf anzusagen. Und in der Tat wird der ehemalige Talon schon von Assassinen erwartet und besiegt. Bevor er jedoch getötet werden kann, rettet ihn ein alter Mann, der sich später als Sebastian Clark vorstellt, der über technisches Know How und große finanzielle Mittel verfügt und der Calvin seine Hilfe im Kampf gegen die Eulen geradezu aufdrängt. Obgleich Rose misstrauisch ist und bleibt, willigt er ein, gleichsam unter Führung Carters den Orden und seine Anhänger zu jagen.

Doch der Rat hat nicht nur ein wahres Monster auf seiner Seite, auch kommt Calvin mit seinem Feldzug Batman in die Quere, der Kollateralschäden für unausweichlich und nicht hinnehmbar hält. Zudem stellt sich heraus, dass Carter falsch spielt, und schließlich wäre da noch Bane, der schon einst Batman das Rückgrat zertrümmerte und der nun Clavin buchstäblich das Genick bricht. Doch für einen Talon bedeutet der Tod nicht zwangsläufig das Ende.

Auch wenn Scott Snyder mit der Serie „American Vampire“ und dem „Swamp Thing“-Relaunch seine Fähigkeiten als Autor unter Beweis gestellt hat, war und ist für mich der „Rat der Eulen“ eine insgesamt äußerst schwache, aus erzählerischer Not geborene Idee, die das Batman-Setting nicht nötig hatte und hat – wie der fast parallel erscheinende Sammelband „Stadt der Sünde“ mehr als eindrucksvoll belegt. Auf dementsprechend wenig Enthusiasmus stieß bei mir damit der vorliegende Megaband, der – so die Vermutung - letztlich die Ideenlosigkeit mit anderen Mitteln fortschreiben würde. Und in der Tat bieten die rund 400 Seiten nichts Außergewöhnliches oder auch nur Erwähnenswertes. Die Figur des Clavin Rose bleibt genauso blass und vordergründig wie seine geheimnisvollen Gegenspieler – Ausnahme ist hier der soziopathische Butcher, der unter höflichen Worten seinen Opfern alles bricht, was es zu brechen gibt, und der visuell deutlich an Marvels Venom erinnert -; die Handlung selbst ist nicht nur plakativ an Action ausgerichtet sondern selbst im Detail vorhersehbar, weil Carter der Verrat quasi vom ersten Auftritt an ins Gesicht gezeichnet steht und der Tod des Hauptprotagonisten zwar im ersten Moment überrascht, aber nach einer Sekunde der Reflexion klar ist, das hier nichts Endgültiges festgeschrieben worden sein kann.

Visuell bzw. in künstlerischer Hinsicht ist das Artwork zwar grim'n'gritty und vergleichsweise detailliert, aber wie eine schlechte Telenovela viel zu nahe bei den Figuren, um zu fesseln oder Atmosphäre und Emotionen zu generieren; es fehlt schlichtweg an Raum und Kontext, vor und in dem die Gesichter grimassieren und Oberkörper posieren. (Auch hier zeigt „Stadt der Sünde“ wie es anders und besser geht).

Fazit: Künstlerisch wie erzählerisch allenfalls ideenarmes Mittelmaß. Blasse Figuren in einer vorhersehbaren Geschichte machen diesen Sammelband zu einer verzichtbaren Angelegenheit.

geschrieben am 20.01.2015 | 663 Wörter | 3818 Zeichen

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