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Entwickler.press: Eclipse Rich Client Platform


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Eclipse Rich Client Platform Eclipse wurde als komfortable Entwicklungsumgebung bekannt, die primär für die Arbeiten mit und rund um die Programmiersprache Java eingesetzt wurde. Bis zur 3er-Version war Eclipse ausschließlich als IDE mit adäquatem Plug-in-Mechanismus ausgelegt, doch mit Aufkommen der Version 3 entstieg Eclipse dem exklusiven IDE-Status und wurde eine Platform für Rich-Client-Applikationen jedweder Art. Heutzutage gibt es Eclipse Plug-ins, die mit reiner Programmierung nichts mehr (oder nur indirekt) zu schaffen haben. Dennoch ist der pragmatische Einstieg in die Materie non-trivial, da eine ganze Menge Konzepte an der Eclipse RCP partizipieren und diese zu verstehen sind, um effizient entwickeln zu können. Das Buch „Eclipse Rich Client Platform“ gliedert sich in 4 Teile + Anhang, die, aufgrund eines fiktiven Beispielszenarios (zumindest ab Teil 2), chronologisch gelesen werden sollten. Der erste Teil führt in die Welt und die Terminologie der Eclipse RCP ein. Im zweiten Teil wird das Beispielszenario aufgesetzt, das in den folgenden Kapiteln sukzessive erweitert und implementiert wird. Nach Abschluss des zweiten Teils steht der Export und das Deployment der Beispielanwendung an; Techniken rund um dieses Thema werden in Teil 3 diskutiert. Teil 4 fokussiert einige hilfreiche und zentrale APIs, die das Eclipse RCP-Framework mitliefert. Im Anhang werden letztlich additionale Aspekte der Eclipse RCP besprochen, wie etwa Unittests oder die OSGi Service Platform, auf der Eclipse RCP basiert. Wie bereits erwähnt ist der Einstieg in die Eclipse RCP nicht einfach, ein gewisses, fundiertes Grundverständnis ihrer Architektur essentiell. Leider ist Theorie nur die halbe Miete, viele Dinge müssen ausprobiert bzw. nachvollziehbar angelernt werden, um ihren effektiven Nutzen innerhalb des Frameworks zu verstehen. Und dieses Verständnis erreicht man nur durch aktive, praktische Anwendung. Diesen rein pragmatischen Ansatz wählen auch die Autoren des diskutierten Buches, theoretische Kenntnisvermittlung beschränkt sich auf ein nötiges Minimum. So wird die zugrunde liegende OSGi Service Platform im Text eher beiläufig erwähnt, jedoch verzichten die Autoren auf eine kohärente, detaillierte Erläuterung ihrer Interna. Es werden explizit nur jene Aspekte beleuchtet, die für die Konfiguration und das Verständnis von Eclipse Plug-ins notwendig sind. Die Kapitel lesen sich wie in sich abgeschlossene Kurzartikel oder Tutorials, die zum Zweck der Buchform gebündelt wurden (in der Tat erschienen im Eclipse Magazin des Software&Support Verlages einige Artikel, die sich in erweiterter Form auch im Buch wiederfinden). An dieser Tatsache ist nicht verwerfliches, denn die Autoren schreiben verständlich und strukturiert, weisen immer wieder auf Probleme während der praktischen Arbeit hin bzw. liefern a priori Tipps, wie das besprochene Konzept optimal eingesetzt werden kann. Inhaltlich arbeiten die Autoren eine ganze Menge Stoff auf knapp 350 reich illustrierten und mit Codesnipptes angereicherten Seiten ab, die leider immer wieder Inkonsistenzen hinsichtlich durchgehender Namensgebung von Methoden oder Referenzierung aus dem Text heraus aufweisen. Dadurch erhält der Rezipient einerseits einen wirklich umfassenden Überblick über die (grundlegenden) Konzepte (Editors, Views, Actions...) der Eclipse RCP. Im Umkehrschluss jedoch heißt dies, dass es einem Leser schwer fallen könnte, Konzepte für eigene Implementierungen dergestalt abzuleiten, die deutlich von dem Beispielszenario abweichen. Auch dies sei keine Kritik! Es gibt grundsätzlich zwei Varianten von Fachbüchern: umfangreich und oberflächlich oder speziell und tief reichend! „Eclipse Rich Client Platform“ ist meines Erachtens nach der erste Kategorie zuzuordnen. Das im Anhang die OSGi Service Platform in drei Seiten abgehandelt wird, bestätigt diese Gruppierung. Diesbezüglich muss ein ambitionierter Leser wissen, was er möchte. Einen konzeptuell-architektonischen Abriss der Interna oder einen konkreten, groß angelegten Anwendungsfalls der Eclipse RCP. Durch die pragmatische Schreibe der Autoren, richtet sich das Buch vor allem an Leser, die sich gar nicht oder nur wenig mit der Eclipse RCP befasst haben, sowie an Leser, die es vorziehen deutsche Texte zu lesen, obgleich ein fundiertes Wissen über Java vorausgesetzt wird. Mir persönlich hat an dem Buch gefallen, dass oftmals zeitraubende und verzwickte Fallstricke der praktischen Arbeit – wie etwa das korrekte Einbinden externer Bibliotheken auch nach dem Export & Deployment – besprochen und ein Ausweg aus selbigen geboten werden. Gleiches gilt für einige abstrakte, wenig intuitive Mechanismen, wie etwa den Adapater-Klassen. Hier punktet das Buch deutlich ob der praxisnahen Erläuterungen. Das Buch eignet sich insbesondere um einen ersten und umfangreichen Einblick in die interessante Softwareentwicklung mit der Eclipse RCP zu erhalten. Als Nachschlagewerk kann ich das Buch nicht empfehlen, da es zu oberflächlich bleibt, diskutiert es doch dediziert den aktuellen Stand der jeweiligen Eclipse RCP-Technologie. Eingedenk der Tatsache, dass bereits einige Teile des Buches im Eclipse Magazin veröffentlicht wurden, ist der Preis von 35€ ein wenig zu hoch angesetzt, zumal im Internet zu einem Großteil der besprochenen Themen adäquate Tutorials zu finden sind. Alles in allem legen Autoren und Verlag ein solides Werk vor, das durch seine klare Struktur und der didaktisch pragmatischen Vorgehensweise besticht und dem ambitionierten Leser die (nahezu) unbegrenzten Möglichkeiten der Eclipse RCP konzis veranschaulicht. Ein Kriterium, mit dem nicht jede Veröffentlichung über das Thema prädikatisiert werden kann – „Eclipse Rich Client Platform“ jedoch erhält dieses Kriterium und stellt derzeit die – hinsichtlich praktischer/pragmatischer Gesichtspunkte – wohl empfehlenswerteste, deutschsprachige Veröffentlichung zum Thema Eclipse-Entwicklung dar, die auf dem Markt zu finden ist.

Eclipse wurde als komfortable Entwicklungsumgebung bekannt, die primär für die Arbeiten mit und rund um die Programmiersprache Java eingesetzt wurde. Bis zur 3er-Version war Eclipse ausschließlich als IDE mit adäquatem Plug-in-Mechanismus ausgelegt, doch mit Aufkommen der Version 3 entstieg Eclipse dem exklusiven IDE-Status und wurde eine Platform für Rich-Client-Applikationen jedweder Art. Heutzutage gibt es Eclipse Plug-ins, die mit reiner Programmierung nichts mehr (oder nur indirekt) zu schaffen haben. Dennoch ist der pragmatische Einstieg in die Materie non-trivial, da eine ganze Menge Konzepte an der Eclipse RCP partizipieren und diese zu verstehen sind, um effizient entwickeln zu können.

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Das Buch „Eclipse Rich Client Platform“ gliedert sich in 4 Teile + Anhang, die, aufgrund eines fiktiven Beispielszenarios (zumindest ab Teil 2), chronologisch gelesen werden sollten. Der erste Teil führt in die Welt und die Terminologie der Eclipse RCP ein. Im zweiten Teil wird das Beispielszenario aufgesetzt, das in den folgenden Kapiteln sukzessive erweitert und implementiert wird. Nach Abschluss des zweiten Teils steht der Export und das Deployment der Beispielanwendung an; Techniken rund um dieses Thema werden in Teil 3 diskutiert. Teil 4 fokussiert einige hilfreiche und zentrale APIs, die das Eclipse RCP-Framework mitliefert. Im Anhang werden letztlich additionale Aspekte der Eclipse RCP besprochen, wie etwa Unittests oder die OSGi Service Platform, auf der Eclipse RCP basiert.

Wie bereits erwähnt ist der Einstieg in die Eclipse RCP nicht einfach, ein gewisses, fundiertes Grundverständnis ihrer Architektur essentiell. Leider ist Theorie nur die halbe Miete, viele Dinge müssen ausprobiert bzw. nachvollziehbar angelernt werden, um ihren effektiven Nutzen innerhalb des Frameworks zu verstehen. Und dieses Verständnis erreicht man nur durch aktive, praktische Anwendung.

Diesen rein pragmatischen Ansatz wählen auch die Autoren des diskutierten Buches, theoretische Kenntnisvermittlung beschränkt sich auf ein nötiges Minimum. So wird die zugrunde liegende OSGi Service Platform im Text eher beiläufig erwähnt, jedoch verzichten die Autoren auf eine kohärente, detaillierte Erläuterung ihrer Interna. Es werden explizit nur jene Aspekte beleuchtet, die für die Konfiguration und das Verständnis von Eclipse Plug-ins notwendig sind.

Die Kapitel lesen sich wie in sich abgeschlossene Kurzartikel oder Tutorials, die zum Zweck der Buchform gebündelt wurden (in der Tat erschienen im Eclipse Magazin des Software&Support Verlages einige Artikel, die sich in erweiterter Form auch im Buch wiederfinden). An dieser Tatsache ist nicht verwerfliches, denn die Autoren schreiben verständlich und strukturiert, weisen immer wieder auf Probleme während der praktischen Arbeit hin bzw. liefern a priori Tipps, wie das besprochene Konzept optimal eingesetzt werden kann.

Inhaltlich arbeiten die Autoren eine ganze Menge Stoff auf knapp 350 reich illustrierten und mit Codesnipptes angereicherten Seiten ab, die leider immer wieder Inkonsistenzen hinsichtlich durchgehender Namensgebung von Methoden oder Referenzierung aus dem Text heraus aufweisen. Dadurch erhält der Rezipient einerseits einen wirklich umfassenden Überblick über die (grundlegenden) Konzepte (Editors, Views, Actions...) der Eclipse RCP. Im Umkehrschluss jedoch heißt dies, dass es einem Leser schwer fallen könnte, Konzepte für eigene Implementierungen dergestalt abzuleiten, die deutlich von dem Beispielszenario abweichen. Auch dies sei keine Kritik! Es gibt grundsätzlich zwei Varianten von Fachbüchern: umfangreich und oberflächlich oder speziell und tief reichend! „Eclipse Rich Client Platform“ ist meines Erachtens nach der erste Kategorie zuzuordnen. Das im Anhang die OSGi Service Platform in drei Seiten abgehandelt wird, bestätigt diese Gruppierung. Diesbezüglich muss ein ambitionierter Leser wissen, was er möchte. Einen konzeptuell-architektonischen Abriss der Interna oder einen konkreten, groß angelegten Anwendungsfalls der Eclipse RCP.

Durch die pragmatische Schreibe der Autoren, richtet sich das Buch vor allem an Leser, die sich gar nicht oder nur wenig mit der Eclipse RCP befasst haben, sowie an Leser, die es vorziehen deutsche Texte zu lesen, obgleich ein fundiertes Wissen über Java vorausgesetzt wird. Mir persönlich hat an dem Buch gefallen, dass oftmals zeitraubende und verzwickte Fallstricke der praktischen Arbeit – wie etwa das korrekte Einbinden externer Bibliotheken auch nach dem Export & Deployment – besprochen und ein Ausweg aus selbigen geboten werden. Gleiches gilt für einige abstrakte, wenig intuitive Mechanismen, wie etwa den Adapater-Klassen. Hier punktet das Buch deutlich ob der praxisnahen Erläuterungen.

Das Buch eignet sich insbesondere um einen ersten und umfangreichen Einblick in die interessante Softwareentwicklung mit der Eclipse RCP zu erhalten. Als Nachschlagewerk kann ich das Buch nicht empfehlen, da es zu oberflächlich bleibt, diskutiert es doch dediziert den aktuellen Stand der jeweiligen Eclipse RCP-Technologie. Eingedenk der Tatsache, dass bereits einige Teile des Buches im Eclipse Magazin veröffentlicht wurden, ist der Preis von 35€ ein wenig zu hoch angesetzt, zumal im Internet zu einem Großteil der besprochenen Themen adäquate Tutorials zu finden sind. Alles in allem legen Autoren und Verlag ein solides Werk vor, das durch seine klare Struktur und der didaktisch pragmatischen Vorgehensweise besticht und dem ambitionierten Leser die (nahezu) unbegrenzten Möglichkeiten der Eclipse RCP konzis veranschaulicht. Ein Kriterium, mit dem nicht jede Veröffentlichung über das Thema prädikatisiert werden kann – „Eclipse Rich Client Platform“ jedoch erhält dieses Kriterium und stellt derzeit die – hinsichtlich praktischer/pragmatischer Gesichtspunkte – wohl empfehlenswerteste, deutschsprachige Veröffentlichung zum Thema Eclipse-Entwicklung dar, die auf dem Markt zu finden ist.

geschrieben am 29.11.2008 | 820 Wörter | 5109 Zeichen

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