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Outside Inside. A journey of consciousness


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Rezension von

Kristina Scherer

Outside Inside. A journey of consciousness Bruce Davidson wurde 1933 in Illinois geboren und entdeckte bereits im zarten Alter von zehn Jahren die Fotografie für sich. Er studierte sie schließlich an der Yale University. Zahlreiche Ausstellungen, Sammlungen, Bildbände, Filme und Fotopreise waren das Resultat. Im Steidl Verlag ist ein ganz besonderer Bildband erschienen, der ausgewählte Fotografien Davidsons der Jahre 1954-2009 enthält. In einem riesigen, weißen Pappkarton mit schwarzer Aufschrift und Tragegriff kommt er daher. Öffnet man den weißen Karton, so findet man einen massiven, schwarzen Schmuckschuber vor, der drei Bände umfasst. Alle Bücher enthalten ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien, die chronologisch nach Entstehungsdatum der jeweiligen Bildserien geordnet sind. Der erste Band zeigt Aufnahmen Bruce Davidsons, die den Jahren 1954-1961 entstammen. Er beheimatet unter anderem die Bildreihen Yale Football, John and Kate Wall, French Children oder Central Park. Auch seine Zirkusserien (The Dwarf and Clyde Beatty Circus, Ringling Brothers and Barnum & Bailey Circus, Duffy Circus Ireland) finden sich hier. Wir begleiten die Akteure hinter der schillernden Zirkuskulisse beim Erledigen ihrer alltäglichen Arbeiten oder beim Nachdenken, ziehen mit einer Gang aus Brooklyn um die Häuser und erleben eine zerbrechliche Marilyn Monroe in den Drehpausen am Set von “The Misfits“. Auch das bekannte Portrait „Clown and Circus Tent“, das einen traurigen, kleinwüchsigen Clown mit Zigarette in der einen und Blumenstrauß in der anderen Hand im Hintergrund des Zirkuszeltes zeigt, ist inbegriffen. Band 2 umfasst die Schaffensjahre 1961-1966 und somit etwa die Serien New York City, Alabama, Winter in Paris oder Topless Restaurant. In diesem Zeitabschnitt hat Davidson etwa The Supremes, das erfolgreiche Soultrio um Diana Ross, mit der Kamera begleitet. Auch Ausschnitte aus dem Leben des behinderten Senators Max Cleland zeigt uns der weltbekannte Fotograf. Abgesehen von den erwähnten Serien merkt man in diesem Buch schnell, warum Davidson als passionierter sozialkritischer Straßenfotograf gilt. Viele Eindrücke des Lebens armer Familien in Provinzen, Obdachlose oder eine dürre, in sich zusammengefallene Frau, die bettelt, lässt er auf den Leser wirken. Der dritte Band des monumentalen Werkes wendet sich den Jahren 1966-2009 zu. Er wartet insbesondere mit Landschaftsaufnahmen auf. Jedes Buch schließt mit Informationen zur Entstehung der abgebildeten Serien in englischer Sprache. In einem Wort an den Leser erläutert Davidson, wie er zur Fotografie kam. „Outside Inside“ deckt die enorme Bandbreite des Schaffens Bruce Davidsons ab. Neben sozialkritischen Aufnahmen und privaten Fotos von Prominenten sind auch interessante Aktaufnahmen und atemberaubende Landschaftspanoramen zu bestaunen. Gemäß dem Titel „Outside Inside“ blickt der Fotograf mit seiner Kamera von der Außenwelt in das Innere der abgebildeten Personen. Wir treffen auf viele isolierte, verlorene, vom Leben gezeichnete Menschen. Aber auch dem Treiben auf einem Kreuzfahrtschiff oder Hochzeitsgesellschaften wohnen wir bei. Egal, wie verschieden die Fotos sind, eines haben sie gemeinsam: Es sind alles Fotos, die berühren. Allesamt sind sie voll von Details und auch im Trostlosen liegt manchmal Hoffnung verborgen. Davidson scheint für seine Modelle „unsichtbar“ zu sein, ist „ein Schatten, der ihnen folgt“. Ein Luxusstück für alle Davidson-Anhänger und Menschen, die gerne bei atmosphärischen, tiefgründigen Aufnahmen verweilen.

Bruce Davidson wurde 1933 in Illinois geboren und entdeckte bereits im zarten Alter von zehn Jahren die Fotografie für sich. Er studierte sie schließlich an der Yale University. Zahlreiche Ausstellungen, Sammlungen, Bildbände, Filme und Fotopreise waren das Resultat.

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Im Steidl Verlag ist ein ganz besonderer Bildband erschienen, der ausgewählte Fotografien Davidsons der Jahre 1954-2009 enthält. In einem riesigen, weißen Pappkarton mit schwarzer Aufschrift und Tragegriff kommt er daher. Öffnet man den weißen Karton, so findet man einen massiven, schwarzen Schmuckschuber vor, der drei Bände umfasst. Alle Bücher enthalten ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien, die chronologisch nach Entstehungsdatum der jeweiligen Bildserien geordnet sind.

Der erste Band zeigt Aufnahmen Bruce Davidsons, die den Jahren 1954-1961 entstammen. Er beheimatet unter anderem die Bildreihen Yale Football, John and Kate Wall, French Children oder Central Park. Auch seine Zirkusserien (The Dwarf and Clyde Beatty Circus, Ringling Brothers and Barnum & Bailey Circus, Duffy Circus Ireland) finden sich hier. Wir begleiten die Akteure hinter der schillernden Zirkuskulisse beim Erledigen ihrer alltäglichen Arbeiten oder beim Nachdenken, ziehen mit einer Gang aus Brooklyn um die Häuser und erleben eine zerbrechliche Marilyn Monroe in den Drehpausen am Set von “The Misfits“. Auch das bekannte Portrait „Clown and Circus Tent“, das einen traurigen, kleinwüchsigen Clown mit Zigarette in der einen und Blumenstrauß in der anderen Hand im Hintergrund des Zirkuszeltes zeigt, ist inbegriffen.

Band 2 umfasst die Schaffensjahre 1961-1966 und somit etwa die Serien New York City, Alabama, Winter in Paris oder Topless Restaurant. In diesem Zeitabschnitt hat Davidson etwa The Supremes, das erfolgreiche Soultrio um Diana Ross, mit der Kamera begleitet. Auch Ausschnitte aus dem Leben des behinderten Senators Max Cleland zeigt uns der weltbekannte Fotograf. Abgesehen von den erwähnten Serien merkt man in diesem Buch schnell, warum Davidson als passionierter sozialkritischer Straßenfotograf gilt. Viele Eindrücke des Lebens armer Familien in Provinzen, Obdachlose oder eine dürre, in sich zusammengefallene Frau, die bettelt, lässt er auf den Leser wirken.

Der dritte Band des monumentalen Werkes wendet sich den Jahren 1966-2009 zu. Er wartet insbesondere mit Landschaftsaufnahmen auf.

Jedes Buch schließt mit Informationen zur Entstehung der abgebildeten Serien in englischer Sprache. In einem Wort an den Leser erläutert Davidson, wie er zur Fotografie kam.

„Outside Inside“ deckt die enorme Bandbreite des Schaffens Bruce Davidsons ab. Neben sozialkritischen Aufnahmen und privaten Fotos von Prominenten sind auch interessante Aktaufnahmen und atemberaubende Landschaftspanoramen zu bestaunen. Gemäß dem Titel „Outside Inside“ blickt der Fotograf mit seiner Kamera von der Außenwelt in das Innere der abgebildeten Personen. Wir treffen auf viele isolierte, verlorene, vom Leben gezeichnete Menschen. Aber auch dem Treiben auf einem Kreuzfahrtschiff oder Hochzeitsgesellschaften wohnen wir bei. Egal, wie verschieden die Fotos sind, eines haben sie gemeinsam: Es sind alles Fotos, die berühren. Allesamt sind sie voll von Details und auch im Trostlosen liegt manchmal Hoffnung verborgen. Davidson scheint für seine Modelle „unsichtbar“ zu sein, ist „ein Schatten, der ihnen folgt“.

Ein Luxusstück für alle Davidson-Anhänger und Menschen, die gerne bei atmosphärischen, tiefgründigen Aufnahmen verweilen.

geschrieben am 30.05.2012 | 487 Wörter | 3000 Zeichen

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