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Krokodilwächter: Ein Kopenhagen-Thriller (Kørner & Werner)


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Krokodilwächter: Ein Kopenhagen-Thriller (Kørner & Werner) Mit dem Roman „Krokodilwächter“ begründet Katrine Engberg eine Krimi-Reihe um das Ermittlerduo (Jeppe) Korner und (Anette) Werner, beide im Dienste der dänischen Polizei in Kopenhagen. Die Handlung ist einigermaßen komplex angelegt, indem das Stilmittel des Buches im Buch leicht abgeändert genutzt wird. Die pensionierte bzw. emeritierte Wissenschaftlerin Esther de Laurenti hat sich in ihrem Ruhestand zum Ziel gesetzt, einen Kriminalroman zu schreiben. Diesen hat sie bislang in einigen Versatzstücken formuliert und online in einer geschlossenen Diskussionegruppe mit zwei anderen Autoren sukzessive veröffentlicht. Umso entsetzter ist sie, als in ihrem eigenen Haus, in dem sie mehrere Wohnungen vermietet hat, ein Mord geschieht, der einigermaßen exakt ihren Roman abbildet. Korner und Werner werden auf den Fall angesetzt und müssen sich in zähe Ermittlungen begeben. Der Täter scheint hoch professionell vorgegangen zu sein, Zeugen berichten nur die Hälfte ihres Wissens und bevor man der Wahrheit stückchenweise näherkommt, geschieht schon der nächste Mord. Die verworrenen Beziehungen der Protagonisten untereinander kommen nur sukzessive ans Licht und ihre zum Teil irrational erscheinenden Handlungen im Rahmen der Ermittlungen helfen den Polizisten auch nicht weiter. Das Ganze spitzt sich auf einen mehrteiligen Showdown zu, nach welchem man jedenfalls das Gefühl verspüren kann, es habe am Ende die Richtigen erwischt. Der Ansatz des Krimis ist interessant, mir persönlich ist er aber zu lang(atmig), da von zu vielen eingeflochtenen Personen Charakterbilder wenigstens skizziert und in Beziehung zueinander gesetzt werden müssen. Das geht natürlich auf Kosten der Geschwindigkeit, Akkuranz und Spannung. Dadurch wird der Krimi nicht schlechter, aber ein bisschen mehr Drive hätte mir besser gefallen. Des Weiteren werden mir die Ermittler als Team zu wenig ausgearbeitet. Jeppe Korner erhält viel Aufmerksamkeit, sowohl was seine gescheiterte Beziehung, seine stümperhafte Verarbeitung der Trennung und sein sonstiges (Liebes-)Leben angeht. Er entspricht damit voll dem Klischee des einsamen, seelisch angeschlagenen Wolfes, der ja zum Glück nie Freizeit und Wochenende braucht. Anette Werner hingegen wird lediglich als glücklich verheiratete, leicht übergewichtige, schnell genervte Kollegin skizziert und man fragt sich, wie darauf eine ganze Krimireihe basieren soll. Hier stimmt das interne Gleichgewicht (noch) nicht. Schließlich ist der Buchtitel für meinen Geschmack unglücklich. Natürlich gibt es irgendwann im letzten Drittel des Romans den Bezug zum Titel, aber was das Ganze dann mit den Morden, vor allem mit der Art der Ausführung der Morde zu tun haben soll, die ja auch auf dem tollen Cover verarbeitet wurde, bleibt schleierhaft. Nachdem übrigens zudem nur kurz zuvor bei Blanvalet bereits ein Roman mit demselben Titel erschienen ist, hätte man auch diesbezüglich ein bisschen mehr Fantasie beweisen können. Was bleibt als Fazit? Der Krimi ist solide, gut erzählt, spannend, bietet manche nette Volte, hat mich aber noch nicht zu 100% überzeugt. Es bleibt abzuwarten, ob das Ermittlungsteam im bald erscheinenden Folgeroman besser aufeinander abgestimmt sein wird.

Mit dem Roman „Krokodilwächter“ begründet Katrine Engberg eine Krimi-Reihe um das Ermittlerduo (Jeppe) Korner und (Anette) Werner, beide im Dienste der dänischen Polizei in Kopenhagen. Die Handlung ist einigermaßen komplex angelegt, indem das Stilmittel des Buches im Buch leicht abgeändert genutzt wird. Die pensionierte bzw. emeritierte Wissenschaftlerin Esther de Laurenti hat sich in ihrem Ruhestand zum Ziel gesetzt, einen Kriminalroman zu schreiben. Diesen hat sie bislang in einigen Versatzstücken formuliert und online in einer geschlossenen Diskussionegruppe mit zwei anderen Autoren sukzessive veröffentlicht. Umso entsetzter ist sie, als in ihrem eigenen Haus, in dem sie mehrere Wohnungen vermietet hat, ein Mord geschieht, der einigermaßen exakt ihren Roman abbildet. Korner und Werner werden auf den Fall angesetzt und müssen sich in zähe Ermittlungen begeben. Der Täter scheint hoch professionell vorgegangen zu sein, Zeugen berichten nur die Hälfte ihres Wissens und bevor man der Wahrheit stückchenweise näherkommt, geschieht schon der nächste Mord. Die verworrenen Beziehungen der Protagonisten untereinander kommen nur sukzessive ans Licht und ihre zum Teil irrational erscheinenden Handlungen im Rahmen der Ermittlungen helfen den Polizisten auch nicht weiter. Das Ganze spitzt sich auf einen mehrteiligen Showdown zu, nach welchem man jedenfalls das Gefühl verspüren kann, es habe am Ende die Richtigen erwischt.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Der Ansatz des Krimis ist interessant, mir persönlich ist er aber zu lang(atmig), da von zu vielen eingeflochtenen Personen Charakterbilder wenigstens skizziert und in Beziehung zueinander gesetzt werden müssen. Das geht natürlich auf Kosten der Geschwindigkeit, Akkuranz und Spannung. Dadurch wird der Krimi nicht schlechter, aber ein bisschen mehr Drive hätte mir besser gefallen.

Des Weiteren werden mir die Ermittler als Team zu wenig ausgearbeitet. Jeppe Korner erhält viel Aufmerksamkeit, sowohl was seine gescheiterte Beziehung, seine stümperhafte Verarbeitung der Trennung und sein sonstiges (Liebes-)Leben angeht. Er entspricht damit voll dem Klischee des einsamen, seelisch angeschlagenen Wolfes, der ja zum Glück nie Freizeit und Wochenende braucht. Anette Werner hingegen wird lediglich als glücklich verheiratete, leicht übergewichtige, schnell genervte Kollegin skizziert und man fragt sich, wie darauf eine ganze Krimireihe basieren soll. Hier stimmt das interne Gleichgewicht (noch) nicht.

Schließlich ist der Buchtitel für meinen Geschmack unglücklich. Natürlich gibt es irgendwann im letzten Drittel des Romans den Bezug zum Titel, aber was das Ganze dann mit den Morden, vor allem mit der Art der Ausführung der Morde zu tun haben soll, die ja auch auf dem tollen Cover verarbeitet wurde, bleibt schleierhaft. Nachdem übrigens zudem nur kurz zuvor bei Blanvalet bereits ein Roman mit demselben Titel erschienen ist, hätte man auch diesbezüglich ein bisschen mehr Fantasie beweisen können.

Was bleibt als Fazit? Der Krimi ist solide, gut erzählt, spannend, bietet manche nette Volte, hat mich aber noch nicht zu 100% überzeugt. Es bleibt abzuwarten, ob das Ermittlungsteam im bald erscheinenden Folgeroman besser aufeinander abgestimmt sein wird.

geschrieben am 23.12.2018 | 455 Wörter | 2744 Zeichen

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